Geplant war alles ganz anders. Aber wegen geschlossener oder voll belegter Campingplätze ist es ganz einfach eine Tour rund Krk mit Abstechern zum Festland, Sv Grgur und Prvić geworden.
Punat (CP) – Biwak westlich Porat
Wir starteten vom Camping Pila. Sehr einfacher Zugang zum Wasser, mit Rampe! An den Seezeichen vorbei ging es raus, es herrschte noch ein angenehmer achterlicher Wind. Die Küste ist schön aber weitgehend unspektakulär. An der Ortschaft Krk vorbei und weiter gibt es immer wieder schöne Buchten zum Verweilen.

Nicht allzu viele aber genug. Mit einmal hin- und herfahren haben wir dann auch einen sehr schönen Biwak-Strand gefunden. Wobei wir unsere Zelte auf wunderbar weichen Wald- und Wiesenboden quasi eine Etage höhe aufgeschlagen haben. Ein Wanderweg führt vorbei, aber nachts ist man sowieso allein.
Biwak westlich Porat – Klimno (CP)
Langsam verdichten sich die Hinweise, dass am folgenden Tag die Bora kommt. Also wollten wir uns noch in eine gute und sichere Rückzugs- und danach Ausgangsposition bringen. Zuerst ließen wir Porat rechts liegen und querten in nördlicher Richtung die große Bucht zur Nordspitze Krks, vorbei an einer großen Öltank-Anlage. Die auch entsprechend gesichert ist, anlanden kann man aber, wenn es sein muss. Nach der Bucht von Omišalj kommt ein guter Kilometer sehr schöner Küstenlinie mit netten Stränden, hier waren auch viele Einheimische zur Entspannung. Der Blick auf die gegenüberliegende Industrielandschaft am Festland stört letztlich nicht.
An der Nordspitze biegt man dann nach Süd-Ost und blickt auf die imposante Straßenbrücke von Krk zum Festland („Krker Brücke“ / „Krčki Most“). Links und rechts sind sehr nette Rückzugsmöglichkeiten, steile Wände bis man die Brücke erreicht. Bis sich dann nach der kleinen Halbinsel das Meer wieder öffnet.


Wir zogen in der Mitte, tendenziell an der westlichen Seite bei Windstille und heißen Temperaturen bis zur Buht von Klimno und dem Campingplatz dort. Der Platz ist tiptop gepflegt. Etwa in der Mitte gibt es einen kleinen Stellplatz quasi für Paddler: ohne Strom und Wasser, nicht mit dem Auto erreichbar – wir hatten am Tag zuvor per eMail reserviert.
Klimno (CP) – Klenovica (CP)
Heute sollte also der Wind kommen! Mit der Bora ist keinesfalls zu spaßen: wir entschieden die paar Kilometer zum Festland hinüber zu fahren und im Schutz unter Land Richtung Südost zu ziehen. Die gemeldeten 4 bis 5 Windstärken wurden aber hier durch die vielfältigen Düseneffekte der Berge und Täler locker erreicht und verstärkt. Wir fahren mit Wing-Paddel und steilem Stil, logisch, … aber hier war das Paddel oft nur sehr flach zu halten, um die vermeiden, dass der Wind zu sehr ins Blatt greift. Nach 20 km echter Arbeit entschieden wir in Klenovica am Campingplatz abzubrechen und zu bleiben: der Platz ist mit Booten einfach zu erreichen und die sanitären Anlagen sind auch gleich da, genauso wie das empfehlenswerte Restaurant.


Der Wermutstropfen war die Anmeldung: der Platz war von der Anlage her sicher noch aus den sozialistischen Zeiten – also riesig! Und die Rezeption ist oben am Berg, ganz oben. Wir haben der Dame am Empfang gesagt, dass wir gleich bezahlen, ein zweites Mal laufen wir nicht noch einmal in der Hitze nach oben… Unterm Strich hat alles gepasst!
Klenovica (CP) – Biwak hinter Senj
Auch heute war noch Wind – aber abflauend – gemeldet, also unter Land bleiben. Die Küste ist, genauso wie am Vortag sehr schön und dass die Küstenstraße oben verläuft, stört nicht. Nur die Motoradfahrer sind unverschämt laut, selbst am kommenden Tag hörten wir sie kilometerweit auf das offene Meer!
Die Biwak-Suche diesen Abend gestaltete sich etwas schwieriger: tolle Strände gibt es, aber entweder ist die Straße zu nah oder der Strand zu klein oder beides oder nicht abgeschieden genug… hin und herfahren war nötig, bis wir doch einen schönen Platz gefunden haben, mit tollem Blick nach Krk und auch Baška.

Biwak Senj – Biwak Sv. Grgur

Jetzt wird das Wetter schwierig: kein oder wenig Wind, wenn dann achterlich und heiß ist vorhergesagt. Also früh aufstehen und früh losfahren, das ist beim Biwak ja nie ein Problem.
Wir hielten auf die Südspitze von Prvić und wollten unsere Füße etwas vertreten… naja, geht nicht – nur senkrechte Felsen, haha, also gleich weiter nach Sveti Grgur, Südspitze und da hat es dann bald einen wirklich tollen Strand und etwas Schatten durch Felsen, wenn man früh genug da ist.


Auf dem folgenden Stück zur nördlich gelegenen Insel-Kneipe, die wir bisher jedes Mal sehr schätzten, haben wir schon nach Biwakstränden Ausschau gehalten und haben auch tolle Kandidaten ausgewählt. Entsprechend schön war der Abend dann. Der Tiden-Kalender hat gesagt, dass wir bei Hochwasser ankommen und bis nächsten Vormittag 60 cm verlieren, super, wie gesagt, alles hat gepasst.

Sv. Grgur – Punat (CP)
Die letzte Etappe, wieder mit früh morgendlichem Start wegen der zu erwartenden Hitze hat noch einmal ein paar Highlights präsentiert: Die Buchten südlich Punat sind sensationell! Tatsächlich wissen das aber auch andere, auch Ausflugsboote. Wenn man früh genug ankommt, gibt es noch Schatten durch die Felswände und weniger Leute!
Wir sind froh, diesen Abschnitt kennengelernt zu haben. Mittags waren wir dann zurück in Punat und konnten eine wunderbare Tour abschließen.